Meine letzten großen Ferien hier- und ich habe wieder soooo viel unternommen, meine Ferien schön ausgenutzt! :)
Am 11. März war der Jahrestag der Fukushima- Katastrophe von 2011 und ich war bei einem Charity-Spenden-Konzert in Sagamion.
Alle Mitgestalter des Konzertes bei dem Abschiedslied auf der Bühne |
Der beste Frauenchor der Umgebung bei dem Konzert (alle Frauen tragen einen Kimono) |
Der Obi, hinten kunstvoll zusammengeschnürt |
Natürlich wollte ich mal einen Kimono tragen- das ist eine einzigartige Möglichkeit und mehr als nur Besonders- ganz viele Japaner leihen sich am "Tag der Volljährigen" den Kimono für diesen Tag aus und nur eine Handvoll besitzt einen Kimono.
Ja, und dann kam der Tag, an dem ich bei Aya, Emi (Emi, die Cousine von Aya, die 15-jährige Tochter von Aya´s Tante) und Emi´s Mutter eingeladen war.
Ich durfte mir sogar einen Kimono aussuchen, denn sie hatten mehrere zur Auswahl. Als ich den Kimono anhatte wurde das Haus dann auch ziemlich voll und ich erlebte das erste Mal eine reine Mädels-Großfamilie!
Am Ende des Tages, schlüpfte ich völlig erschöpft aus dem Kimono heraus- So ein Kimono ist schwer, extrem warm und durch den Obi, den Kimonogürtel, der sehr streng zugebunden ist, ist so ein Kimono auch nicht das bequemste Kleidungsstück der Welt.
Kimono-style♥ |
!!!
Ich dachte erst, ich hätte das japanisch falsch verstanden und konnte sie nur wie ein frisch überfahrenes Kaninchen angucken. Ich denke, alle Mädels konnten das "Häääääh??!" in meinen Augen lesen -Mama auch.
Sie erklärte mir, auf die Couch zeigend, dass sie einen neuen Couchbezug nähen möchte, weil ihr die graue Couch zu fade aussieht.... Und dass sie dazu den Kimono, den ich anhatte oder einen anderen, pinken Kimono benutzen möchte.
Kimono + Winterschal :) |
Dieser wunderschöne Kimono ist jetzt wirklich wirklich meiner... Ich kann es immernoch nicht fassen!!! |
Ich hatte soviel Neues gesehen an diesem Tag und so viel Japanisch geredet, dass es echt unfassbar war. Aus meiner Erwartung, einen schönen Tag zu haben und für kurze Zeit einen Kimono zu tragen, wurde ein prächtiger, wunderbarer Tag, an dem ich ein japanisches Zuhause gefunden habe- mit echten Schwestern, Mama und Oma.
Mädels, die mich einfach gern hatten, die sich total für Deutschland und mein Leben interessierten und einfach quatschten, quatschten, quatschten.
Natürlich ließen wir dann unseren nächsten Familientag nicht lange auf uns Warten- Wir trafen uns schon ein paar Tage später, gingen zu Emis und Ayas Englischunterricht und danach genossen wir den Tag in Shinjuku, sahen Tokyo aus dem Official Government Building von oben und verbrachten den Tag damit, über Gott und die Welt zu quatschen.
Emi, ich und Aya im 45. Stock des Tokyo Government Buildings |
Geburtstagskuchen ;) |
Die 3.-Klässler sind sozusagen die "Abiturienten" und haben im Frühjahr ihre Universitätsprüfungen bestanden. Jetzt, ab April, fängt die Uni an.
Sandwiches und eine gemüüütliche Runde♥ |
Beim Kuchenbacken :) |
Bye, Bye, Senpai´s... |
Bei einem Shiai gibt es immer drei Schiedsrichter, die zusammen entscheiden, ob ein Treffer auch als Punkt zählt oder nicht.
Man kann nur einen Punkt erzielen, wenn das Ziel während des Schlagens benannt wird und die Technik zu 100% sauber ist. Es gibt eine Art Richtlinienprinzip, dass man Ki-Ken-Tai nennt. Dabei bedeutet Ki, dass man mit seinem ganzen Geist und seiner Aufmerksamkeit da sein muss; Ken steht für exakte Präzision des Schwertes- dass die Technik, wie man das Schwert anhebt und wie man zuschlägt gekonnt ist, und Tai steht für die korrekte Form- also dass die Beinarbeit richtig ist, dass der die Kraft aus einem unbewegten Oberkörper kommt und vor allem, dass man nach dem Schlag ruhig und zu 100% konzentriert bleibt.
Ein Shiai geht immer 3 Minuten. Es gewinnt nach diesen drei Minuten der, der einen Punkt erzielt hat. Hat der Gegner schon vor dem Ende der drei Minuten einen zweiten Punkt erzielt, ist das Shiai nach dem zweiten Punkt vorbei, steht es 1-1 nach den drei Minuten gibt es eine Verlängerung von 2 Minuten, bei der derjenige gewinnt, der in dieser Verlängerung den ersten Punkt erzielt (und dann ist das Shiai auch vorbei). Bei einem 0-0 nach den 3 Minuten endet das Shiai im Unentschieden.
Aufwärmung |
Ich habe jetzt endlich auch die richtige Kendo-Ausrüstung, Bogu, die Kendo-Kleidung, Handschuhe, Helm, Bauchschutz...
Asaka und ich in Kendokleidung- fehlt nur der Men (Helm) und der Handschutz, die Kote. |
In der Mitte meiner Ferien habe ich mich mit Oto aus meiner Klasse getroffen- wir haben den 599,03 Meter hohen Takao-san bestiegen!!!
Auf der höchsten Plattform des Takao-sans. |
Fiktion oder Wirklichkeit??? |
Gefangen im Spiegel- Nothing is like it seems? |
Die Brass-Band meiner Schule- das Orchester |
Dieses Orchester spielt Instrumente, singt und tanzt- Multifunktionell und verbreitet 100% Stimmung.
Meine Mitschüler hatten in ihrem langen Programm sogar ein 15 minütiges Schwarzlichttheater eingebaut- Schneewittchen als Orchester-Instrumental gespielt im Schwarzlicht. Dafür hatten sie aus großen Pappen ein komplettes und ständig wechselndes Bühnenbild und Kleider kreiert, und während die Geschichte im Vordergrund gespielt wurde, begleiteten sie das Stück instrumentalisch im Hintergrund.
Oto und ich nach dem Konzert |
Jetzt, Ende März, waren wirklich schöne Frühlingstage- und ich habe mir an einem Tag das Fahrrad meiner Gastmutter geschnappt und bin mit dem Fahrrad zum Kendo-Training in die Schule gefahren!
Das sind rund 30 Kilometer und ich bin wirklich stolz darauf, dass ich das einfach so hinbekommen habe- Ich hatte von meinen Gasteltern eine Machida-Hachioji-Karte (Frauen und Karten... :x) komplett in Kanji´s geschrieben bekommen, wovon ich natürlich nicht einmal die Hälfte lesen konnte, aber ich habe mich total gut geschlagen und mich auch nur 2x Verfahren :D
Am Ende dieses Tages hatte ich dann einen kleinen Sonnenbrand, aber war mehr als nur stolz auf mich! Ich habe Fahrradfahren wirklich vermisst!!!
Purikura-Spaß :))) |
Unfassbar♥♥♥ |
Summerland Tokyo |
Arisa und ich :) |