Dienstag, 5. November 2013

Wie das Leben so spielt

Der Alltag läuft, läuft und läuft… und wir laufen mit.


Mitte Oktober- Und es wird kälter- der Blazer wird zum ersten Mal getragen! :)
Ab zur Schule!!



Tsukushino bei langsam untergehender Sonne♥
Es gab ein paar stressige Tage mit Yoshi und der Gastfamilie und in den Tagen habe ich mein deutsches Leben ziemlich vermisst.
-Einfach die tiefen Beziehungen, das Verstehen, das Füreinander Einstehen und vor allem die Nähe- dass man einfach in den Arm genommen wird, wenn´s einem mal nicht so gut geht.

Ich hätte vor Japan niemals geglaubt, dass ich Deutschland so sehr vermissen würde
Eigentlich war ich sogar das totale Gegenteil: Nach meinem ersten, kleinen Austausch in der Türkei habe ich ja oft gesagt, dass ich auf gar keinen Fall in Deutschland leben möchte, wenn ich erwachsen bin. Ich hatte es damals echt genossen, die Welt zu erkunden und ich konnte nie verstehen, warum jemand nach Deutschland will (Also jetzt mal nur aus kultureller Sicht gesehen)
Und ich wollte ja auch unbedingt nach Japan gehen und habe nicht eine Sekunde lang darüber nachgedacht, was es heißt, seine Familie wirklich zurückzulassen und sie ein Jahr lang nicht zu sehen

Was es heißt, seine Freunde ein Jahr nicht um sich herum zu haben. 
Was es heißt, in einem Land zu leben, in dem man quasi nichts versteht und sich in ein Umfeld einzuleben, das einem völlig fremd ist.

Das passend melancholische Bild zur Vermissen-Stimmung..
Die Sonnenuntergänge sind hier faszinierend- verleiten zum Rumlaufen und Nachdenken.
Es ist verrückt, denn erst im Nachhinein weiß man, was alle die lieben Personen um einen herum für einen die ganze Zeit tun (oder getan haben).
- Erst wenn die Menschen nicht mehr da sind, fällt einem auf, wie einem gerade die kleinen, selbstverständlich Gesten, Worte, Momente, Umarmungen und einfach das Da-Sein fehlt.

Und auch erst jetzt lerne ich Deutschland so richtig zu schätzen
Ich liebe mein Land, mein Deutschland. 
Ich liebe es, dass Deutsche so herzlich und offen sein können- dass sie so mega tiefgründige Beziehungen untereinander haben und endlose, tiefe, gute Gespräche führen –und sie auch brauchen.

Ich lieeeebe deutsches Brot und deutsches Umweltbewusstsein, alte Menschen, die so gerne Süßes an Kinder verschenken, mein kleines Dorf, in dem jeder jeden kennt und wo man fast gezwungen ist andauernd jeden zu grüßen. 
Ich liebe die so oft verfluchten weiten Wiesen und Flächen im Oderbruch, wo einfach nur Feld ist und man die frische Luft atmen kann, ich liebe die Liebe, die Eltern für ihre Kinder haben, auch wenn sie manchmal in panische Angst und Kontrolle kippen kann. 

Haha, ihr merkt schon, fetter Liebesbeweis an Deutschland, ne? :p

(Oyuja und ich haben einen Sonntag damit verbracht in Machida vor dem Bahnhof rumzusitzen, der Straßenmusik zu lauschen, Leute zu beobachten und uns gegenseitig aus unserer Heimat zu erzählen)
...

An einem Sonntag (genauer genommen am 13.Oktober) waren wir in Machida in einem mega coolen japanischen Restaurant essen.



Das megacoole, leckere Restaurant
-Es war eigentlich eher aufgebaut wie eine riesige Bar. 
In der Mitte des Restaurantes war halt auch der Tresen und innen bereiteten Köche Sushi und co zu. 




 Okasan, ich und im Hintergrund das Förderband+ Essen :D

Das wurde dann auf eine Untertasse gelegt und dann per Förderband im Kreis rumgeschickt.
Wenn du nun einen Teller entdeckst, der total lecker aussieht, dann muss Reaktion gezeigt und zugegriffen werden- Falls du das dann verpasst könntest du Glück haben, dass niemand anderes sich den Teller schnappt und nach einer Runde die neue Zugreif-Chance da ist. :D

Die Teller haben verschiedene Farben und je nach Farbe gibt es einen Preis- also hast du dann auch eine individuelle Rechnung, wenn du zu Ende gespeist hast. :)

Hihi, unsere Teller ;)
...

Oyuja und ich- "enjoyen" Halloween ;)
Einen Tag verbrachten Oyuja und ich dann in Minami-Machida, dort war ein kleines Halloween- Fest und wir genossen die Live-Musik und Bühnenartisten- bei einem schööönen Crepe und noch besseren Gesprächen!


Natürlich machen wir mit der coolen Liveband auch ´nen Foto.
Von der Ausländerlinse bleibt halt keiner verschont ;D


Der Diabolo-Artist, der es einfach mal extrem gut konnte!
...



Es gab zwischen durch auch noch zwei Taifune, die uns in Tsukushino aber nur leicht schrammten
Krasse Taifun-Regenwolke
- Beginn des Taifuns, als die Sonne gerade vertrieben wurde :D


Die sagten sozusagen bei uns nur noch freundlich mit kühlem Dauerregen „Sayounara“ und verschwanden dann. 
-Und Regen bin ich ja aus Deutschland auch gewohnt. Trotzdem finde ich es auch toll, dass die Schule später beginnt und wir zwei Stunden länger schlafen können. 

...
Und Unterrichtsausfall wegen Taifun- Ich glaube wegen solch einer Begründung durfte ich noch nie länger schlafen. Hört sich dann doch schon cool an. :D

...

Was ich sehr an Japanern schätze ist ihre Art, sich über kleine Dinge total doll zu freuen

Manche finden das kindlich und eher nervig- Ich liebe es!
--Diese kleinen Sachen, wenn jemand stolpert oder man Aki beim Tanzen ausversehen die Hand auf den Kopf haut. (Also das ist kein böser Charakterzug—der Tanzschritt ist einfach, den Arm nach rechts zu strecken, und Aki ist so klein und mein Arm einfach mal zu lang für den normalen japanischen Abstand :D)
Die Japaner (vorallem die Japanerinnen :D) finden das irre witzig und kugeln sich immer vor Lachen. :D Irgendwie finde ich das extrem liebenswert und das macht einfach die Stimmung in der Schule viel fröhlicher
Big City Life- aus der Sicht der Machida  Twins ♥
(zwei riesige Shoppingtürme, die in der Mitte, über der Straße verbunden sind-
Wir standen sozusagen in der Mitter des Ganges, der West- und Ost-Twin verbinden) 


Noch dazu ist die japanische Lache einfach mal entzückend

So unterschiedlich, sooo ansteckend. Besonders Jungslachen sind einfach mal mega. 

--> Einmal saß ich im Zug drei Jungen aus meiner Schule gegenüber und die haben so schon ein süßes Bild abgegeben. Zwei waren eher so der Sumoringertyp und daneben dann ihr spargeldünner Kumpel

Die zwei Sumoringer haben sich dann lustige Videos angeguckt und der Spargelkumpel hat immer versucht rüberzuschielen um auch was mitzubekommen, was natürlich nicht geklappt hat -
 alleine die Situation war schon zum Grinsen.
 Der Spargelkumpel hüpft auf und ab, ändert dauernd seine Position, um den Bildschirm zu sehen und die Sumoringer sitzen da und merken es nicht und lachen die ganze Zeit nur.

Und die Lachen der Beiden war einfach nur irre ansteckend, so´ne echte Männerlache, ich musste einfach die ganze Zeit mitlachen
Hiro im italienischen MARIE- Restaurant
Da musste ich fett an dich denken, meine Marly♥

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