Ihr
habt es bestimmt schon mal gehört -und darüber gelacht, aber es nicht wirklich
geglaubt- : "In Japan schlafen die Schüler im Unterricht".
Fakt
ist, dass das die pure Wahrheit ist und dass der Großteil der Lehrer dazu….
rein gar nichts sagt! :D
Die Study-Hard-Klasse im Englischkurs.. - Alle schlafen, bis auf einem, der gerade von seinem Nickerchen aufwacht. Unglaublich- und dennoch wahr :D |
So
schläft zum Beispiel im Unterricht regelmäßig über die Hälfte der Klasse,
während unsere Englischlehrerin vorne Selbstgespräche führt.
Eigentlich
denkt ihr bestimmt gerade: „Nee, das kann ich nicht glauben, wer soviel Ehrgeiz
in Sport aufweist, wieso sollte der dann nicht auch nur 50% des Ehrgeizes auch
im Unterricht haben?“
Die
Antwort ist, dass ich es auch nicht weiß und verstehe.
Aber ich könnte mir im Englischunterricht vorstellen, dass es einfach schwer für sie ist- so wie Japanisch es für mich ist.
Und sie hören ja quasi nie Englisch, sondern immer nur Japanisch.
Ich glaube schon, dass Englisch einfach generell für sie schwer ist, gerade weil japanisch vom Sound und von der gesamten Grammatik sozusagen das Gegenteil von Japanisch ist.
Aber in den anderen Fächern? Keine Ahnung. Da ist es mir auch ein Rätsel.
Aber ich könnte mir im Englischunterricht vorstellen, dass es einfach schwer für sie ist- so wie Japanisch es für mich ist.
Und sie hören ja quasi nie Englisch, sondern immer nur Japanisch.
Ich glaube schon, dass Englisch einfach generell für sie schwer ist, gerade weil japanisch vom Sound und von der gesamten Grammatik sozusagen das Gegenteil von Japanisch ist.
Aber in den anderen Fächern? Keine Ahnung. Da ist es mir auch ein Rätsel.
...
Aber
mal zurück zu dem, was ich schreiben wollte.
Es
gibt hier in Japan eben kleine Test´s zwischendurch, wie zum Beispiel
Englischtest´s (bei der Writing- Englischlehrerin- wir haben einmal English und
einmal English-Writing) aber für alle anderen Fächer gibt es die Testwoche.
Da
haben wir dann drei oder vier Tests am Tag und den Rest des Tages Zeit, um für
die morgigen Tests zu lernen.
Ich
sollte Tests in Mathe, Soceity, Englisch und Japanisch schreiben aber kurz vor
den Mathe- Tests bekam ich dann immer Bescheid, dass ich die doch nicht zu
schreiben habe.
Schon wieder Glückskind.
Auch wenn ich den Abend davor jeweils
immer mit dem lernen von Formeln, die ich nicht verstehe verbracht habe.
Für die Englischtests und den Soceity-Test hatte ich auch brav alles gelernt und deswegen verliefen die super.
Für die Englischtests und den Soceity-Test hatte ich auch brav alles gelernt und deswegen verliefen die super.
Die
Stunden, in denen die Japaner dann Geschichte-, Japanisch- oder Biotest´s
schrieben hatte ich Japanischunterricht.
Uuuuund
natürlich auch Japanischtests.
- Einmal einen Hörtest und einen langen schriftlichen Test.
Und ich hab´s perfekt gemeistert ;)
- Einmal einen Hörtest und einen langen schriftlichen Test.
Und ich hab´s perfekt gemeistert ;)
Am Ende
der Testwoche gönnten wir uns ein kleines Mittagessen in Hachioji und feierten
unser お疲れ様( Otsukare sama - „Das haben wir
gut gemacht!“).
Hihi, Mittag und so, ne? :D Man gönnt sich ja sonst nischt ;) |
Am Sonntag , den 27.10, besuchten
uns dann Mickie (meine Cousine, die auch mit beim Fuji-san war) und ihr Vater
(Ojisan-Onkel) und wir gingen nach Machida zu einem kleinen Fest.
Im Prinzip war das ein
Wettbewerb und die Disziplinen waren alte japanische Kampfkünste.
Zuerst traten die
Sportler in Yabusame an.
Yabusame wurde so im 1200 Jahrhundert von dem herrschenden König erschaffen, weil er seine Fälle davon schwimmen sah- Seine Samurai hatten immer schlechtere Fähigkeiten und so war das Yabusame sozusagen eine Übung.
Yabusame wurde so im 1200 Jahrhundert von dem herrschenden König erschaffen, weil er seine Fälle davon schwimmen sah- Seine Samurai hatten immer schlechtere Fähigkeiten und so war das Yabusame sozusagen eine Übung.
Beim Yabusame sitz der
Samurai auf dem Rücken eines Pferdes und muss im Galopp mit Bogen und Pfeil auf
zwei kurz hintereinander folgende Zielscheiben treffen.
Also im Prinzip Bogenschießen auf einem Pferd.
Also im Prinzip Bogenschießen auf einem Pferd.
Das ist ziemlich
kompliziert, denn da beide Hände für das Bogenschießen verwendet werden, muss
der Reiter das Pferd mit den Knien lenken und hat es somit nicht immer komplett
unter Kontrolle.
Desweiteren sind die
Zielscheiben extrem klein und das Pferd muss eine gewisse Geschwindigkeit
haben, ansonsten gilt der Versuch nicht.
In der Vorrunde sieht
die Zielscheibe noch wie eine normale Zielscheibe aus:
In der Vorrunde sieht die Zielscheibe noch wie eine normale Zielscheibe aus Und der Reiter hat das ziemlich gut gemeistert!! :) |
Aber im „Finale“ ist
die Zielscheibe dann wesentlich kleiner und aus Holz.
Sie muss zerspringen,
wenn der Pfeil auf das Ziel trifft.
Ich finde das eigentlich fast unmöglich und ich wette ich würde die Scheibe nicht einmal treffen, wenn ich nur mit Pfeil und Bogen Zehn Meter entfernt stehe. :D
Ich finde das eigentlich fast unmöglich und ich wette ich würde die Scheibe nicht einmal treffen, wenn ich nur mit Pfeil und Bogen Zehn Meter entfernt stehe. :D
schon ein wenig kleiner, ne?? |
Aber teilweise
schaffen es die Reiter wirklich beide Zielscheiben so zu treffen, dass sie auch
zerspringen. Unfassbar!
Beim Yabusame gibt es
eine Art Motto, das „Jinba Ittai“.
Das bedeutet so viel wie „Ross und Reiter sind eins“- und ich finde das liegt komplett auf der Hand-
Denn wenn der Reiter sein Pferd und dessen Reaktionen nicht in und auswendig kennt, dann könnte er es nie schaffen, es nur mit den Knien zu lenken und dabei auch noch seinen Pfeil abzuschießen.
F A S Z I N I A T I O N .
Das bedeutet so viel wie „Ross und Reiter sind eins“- und ich finde das liegt komplett auf der Hand-
Denn wenn der Reiter sein Pferd und dessen Reaktionen nicht in und auswendig kennt, dann könnte er es nie schaffen, es nur mit den Knien zu lenken und dabei auch noch seinen Pfeil abzuschießen.
F A S Z I N I A T I O N .
Natürlich finden die Wettbewerbe in traditioneller Kleidung statt |
Männersport? - Nichts da!!! Es waren insgesamt 3 Frauen mit am Start und diese kam sogar ins Finale! :) |
Der älteste und süßeste Yabusame-Mitstreiter♥ |
Die zweite Disziplin
war dann Iaidō. (居合道 )
„Der Weg des Schwertziehens“ ist auch eine alte japanische Kampfkunst, in der der Kämpfer versucht, sein Schwert noch während des Ziehens als Schwert einzusetzen.
Der Kanji „I“ (居) steht für iru und anwesend sein.
„Der Weg des Schwertziehens“ ist auch eine alte japanische Kampfkunst, in der der Kämpfer versucht, sein Schwert noch während des Ziehens als Schwert einzusetzen.
Der Kanji „I“ (居) steht für iru und anwesend sein.
合 steht für „ai“ und heißt übereinstimmen, eine
Harmonie sein und 道 steht für dō, (wie bei allen anderen japanischen
Kampfkünsten auch am
Ende- Judo, Kendo) und Weg.
Die Sportler bekamen Rollen hingestellt,
die ich nur ziemlich schwer beschreiben kann, und deswegen guckt lieber auf das
Foto:
Die Rolle im Finale.. (davor waren sie immer einzeln- also dünner) ein bisschen sehen sie aus wie eingerollte Teppiche |
Diese Rollen gab es dann mit dem Katana (Schwert) in verschiedenen Schritten zu zerschneiden.
http://www.youtube.com/watch?v=277x0D5a7rw
Es gibt trotzdem
sozusagen 4 Grundschritte beim Iaidō :
Zuerst das Nuri Tsuke-
das Herausziehen des Schwertes und der erste Schnitt,
dann die Kiri Tsuke- die weiteren Schnitte.
Im dritten Schritt wird im reellen Kampf dann das Blut abgeschüttelt, bei unserem Wettbewerb wird das Katana in einer besonderen Reihenfolge in der Luft umher gewirbelt, der Schritt des Chiburi.
Bei allen drei Schritten hört man von den Kämpfern laute Schreie bei fast jeder Bewegung- So wird die Energie kräftiger gemacht- sozusagen körperliche Kraft + geistige Kraft.
dann die Kiri Tsuke- die weiteren Schnitte.
Konzentration ist bei Iaidō alles |
Im dritten Schritt wird im reellen Kampf dann das Blut abgeschüttelt, bei unserem Wettbewerb wird das Katana in einer besonderen Reihenfolge in der Luft umher gewirbelt, der Schritt des Chiburi.
Bei allen drei Schritten hört man von den Kämpfern laute Schreie bei fast jeder Bewegung- So wird die Energie kräftiger gemacht- sozusagen körperliche Kraft + geistige Kraft.
Beim vierten Schritt,
der Noto, wird das Schwert zurück in die Hülle (Saya) gesteckt. (Natürlich wird
es bei dem Schritt auch nicht einfach lieblos weggesteckt, sondern noch 5 mal
gedreht und drei mal gewendet ;D)
Der Noto Schritt und die zerstückelte Rolle |
Schlussendlich hat mir
das Iaidoo total gut gefallen- und besonders die Schnelligkeit beim Iaido finde
ich spannend- SUGOI!
Nach dem Iaido gab es
einen traditionellen Tanz für die japanischen
Götter.
-Denn alle Disziplinen, in denen der Wettbewerb stattfand sind eng mit religiösen Ritualen verbunden und nicht als normaler Sport
gewertet.
Es ist, wie alle japanischen Sportarten, eher als geistlicher Sport gedacht.
Es kommt darauf an mit seinem Körper im Reinem zu sein und daraus seine Kraft zu ziehen.
Es ist, wie alle japanischen Sportarten, eher als geistlicher Sport gedacht.
Es kommt darauf an mit seinem Körper im Reinem zu sein und daraus seine Kraft zu ziehen.
Nach dem Tanz kam dann
das komplette Gegenteil: Nämlich Bukijutsu.
Das Bukijutsu ist
nicht mehr unbedingt als Wettbewerb aufgebaut, eher als große Performance.
Hierbei geht es um alte Waffen und die Kunst sie perfekt zum abfeuern zu
bringen.
traditionell Japanisch! -wie schwer die Rüstungen wohl sind ?! :x |
Wir kriegen eine
richtige Choreographie geboten und können die alten Ausrüstungen und Waffen,
die Art des Nachfüllens und des richtigen Abschießens beobachten.
BOOM!!! |
Total cool – auch wenn
Mickie das ganz schrecklich und vieeel zu laut findet- Ich liebe es !
Es ist extrem
erstaunlich, was für Kräfte bei dieser Art der Selbstverteidigung wirken.
- So gab es zum Beispiel einen kleinen eher schmachtigen Jungen, der es dennoch die ganze Zeit schaffte, den viel größeren und eher stabileren Partner übers Kreuz zu legen.
- So gab es zum Beispiel einen kleinen eher schmachtigen Jungen, der es dennoch die ganze Zeit schaffte, den viel größeren und eher stabileren Partner übers Kreuz zu legen.
Die Jujutsu- Kinder :) |
Es kommt halt oft auf
die Technik an und nicht nur die reine Muskelmasse.
Wie im echten Leben: Es kommt auf den Verstand und das Gehirn an und nicht auf die Muskelmasse oder das Aussehen. ;)
Wie im echten Leben: Es kommt auf den Verstand und das Gehirn an und nicht auf die Muskelmasse oder das Aussehen. ;)
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